Wenn von Motivation die Rede ist, geht es bei Bildung meist um die Motivation zum Lernen, also die Motivation von Schülern, Teilnehmern oder Usern.
Dabei ist die Motivation von Lehrenden genauso wichtig. Und zwar nicht nur, um ein wenig mehr Spaß im Job zu haben, sondern um in der digitalen Bildung die Rolle des Lehrenden überhaupt sinnvoll ausfüllen zu können.
Denn digitale Bildung stößt meist nicht gleich auf Begeisterung: „Hilfe, ich mache mich überflüssig!“ ist eine der typischen Befürchtungen von Trainern, Referenten und Kursleitern.
Und in der Tat verändert digitale Bildung das Lernen und Lehren: vom Lernen auf Vorrat zum Learning-on-Demand. Anstelle von klassischen Lernevents wie Seminaren, Workshops und Lehrgängen fächert sich die Palette der Lernangebote auf: mit Webinaren und Lernnuggets, mit mobilen Lernapps und Erklärvideos bis hin zu intensivem Online-Coaching.
Dabei werden die Referenten, Trainer und anderen Lehrenden zum Lernbegleiter. Sie machen sich damit allerdings nicht überflüssig, sondern ihr Aktionsradius verändert sich stark.
Deshalb ist auch die auch häufig geäußerte Befürchtung neue Kompetenzen erwerben zu müssen durchaus berechtigt. Schaut man sich das European Framework for Digital Competence of Educators an, dann steht neben dem klassischen Lehren als wichtige Kompetenz z.B. auch die Auswahl oder Erstellung von digitalen Ressourcen. Das heisst: Plötzlich sind Fähigkeiten gefragt, wie Blogbeiträge schreiben, Linklisten zusammenzustellen oder Videos zu konzipieren.
Um sich selbst zu für die neuen Aufgaben fit zu machen, brauchen Lehrkräfte nicht nur die Kompetenzen und Werkzeuge, sondern eben auch eine entsprechende Haltung. Sie brauchen das richtige Mindset, Skillset und Toolset, das Lehrende in einem selbstgesteuerten Prozess erwerben sollten.
Siehe zu diesem Thema auch den Vortrag von Maria Schirmer und Claudia Musekamp bei der Virtuellen Winterakademie am 14.12.2018.
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