Am 26.09.2013 diskutierten wir dies im Rahmen des „bvob talk´t“ in einer virtuellen Podiumsdiskussion mit Experten/innen aus unterschiedlichsten Berufsfeldern und –hierarchien, sowie mit zwei Spezialistinnen für Weiterbildungsangebote im virtuellen Raum aus dem bvob e.V.

 

Themen wie „Kommunikation“ und „Selbstmanagement“ im virtuellen Raum?Podiumsdiskussion-BildS
Viele Weiterbildungsmaßnahmen laufen bereits über den virtuellen Raum. Meist handelt es sich dabei um „harte Themen“, wie z.B. EDV/IT-Schulungen oder Fremdsprachenkurse.

Für Unternehmen, Personalentwickler und Weiterbildungsanbieter stellt sich aber immer häufiger die Frage, ob und wie sich gegebenenfalls auch „softe Themen“, wie z.B. Kommunikation und Selbstmanagement, über den virtuellen Raum umsetzen lassen.
Dieser Ansatz ist komplett neu und spannend, da er doch vielfältigste Möglichkeiten für die Weiterentwicklung von Mitarbeiter/innen anbieten würde.

Bei der moderierten Online-Podiumsdiskussion fand der Austausch für die o.g. Personen über das Mikrofon statt. Die weiteren Teilnehmer/innen („Zuhörer“) wurden über Abstimmungen mit einbezogen und konnten sich über den Textchat vertieft einbringen, ergänzen und Fragen stellen.

 

Kontroverse Statements – Weiterdiskutieren hier im Blog
Dass, das Thema tatsächlich brandaktuell für Unternehmen, Personalentwickler, Weiterbildungsanbieter, Trainer und Coachs ist, zeigte sich an der wirklich lebhaften Diskussion der „Zuhörer“ im Textchat.

Der Einstieg machte deutlich, dass es mehr oder weniger drei Einstellungen zum Thema E-Learning allgemein und zum Schwerpunkt „Softe Themen und E-Learning“ gibt:
Die eine Gruppe sagt, dass es möglich ist, „softe“ Themen im virtuellen Raum zielgerichtet umzusetzen. Die zweite Gruppe sagt, dass es eben nicht bzw. nicht wirklich möglich ist „softe“ Themen im virtuellen Raum zielgerichtet umzusetzen. Und eine dritte Gruppe sagt, dass es darauf ankommt, welche „softe“ Themen es sind und welche speziellen Rahmenbedingungen gelten.

Weitere Fragen, die von der Runde und auch von den Zuhörern im Textchat teilweise sehr kontrovers diskutiert wurden, waren:
•    Welche Motivation könnte es von Seiten der Personalentwicklung bzw. von Seiten der Unternehmen und Vorgesetzen geben, um über E-Learning nachzudenken, wenn z.B. viele MA doch eben noch vor Ort sind?
•    Welche Rahmenbedingungen, aus Sicht der Personalentwicklung bzw. von Seiten der Unternehmen und Vorgesetzten müss(t)en geschaffen werden, um eine Schulungsmaßnahme dieser Art (überhaupt) möglich zu machen?
•    Wie müss(t)en Teilnehmer/innen einer Schulungsmaßnahme im VC mit dieser Zielsetzung (überhaupt) aus Ihrer Sicht vorbereitet werden?
•    Nach welchen Kenntnissen und Kompetenzen sollten Trainer für solche Schulungsmaßnahmen bestenfalls ausgesucht werden ?

Viele Themen konnten dabei nur angerissen werden, jedoch zeigt die Intensität der Diskussion auch deren Notwendigkeit.
Damit dieser Ansatz der Auseinandersetzung mit dem Thema „softe Themen und E-Learning“ nicht verloren geht, sondern – mehr noch – ergänzt, erweitert und fortgeführt werden kann, soll hier die Einstimmung zum Austausch erfolgen.

Dazu hier die Resümees von Seiten der Podiumsdiskussionsteilnehmer/innen und aus den Reaktionen der Zuhörer:

„Ich habe zum ersten Mal an einer Online-Podiumsdiskussion teilgenommen, war aufgeschlossen für diese Form des fachlichen Austausches und wurde nicht enttäuscht. Die Moderation war hervorragend. Die Einrichtung des virtuellen Raumes war übersichtlich und vor allem spannend durch die gleichzeitige Möglichkeit, dass sich Zuhörer zu Wort melden konnten. Somit erhielt die Diskussion einen lebendigen Input, der je nach Diskussionsstand und -thema eingebaut wurde oder nicht.
Wenngleich ich immer noch der Meinung bin, dass Blended-Learning-Angebote, also die Verbindung von E-Learning und Präsenzveranstaltungen die besten Lernvoraussetzungen bietet, sehe ich auch zunehmend Möglichkeiten für die Vermittlung von „soften Themen“ durch E-Learning, zumal sich die Bedingungen rasant entwickeln. Für weitere Diskussionen zu diesem Thema wünsche ich mir die Vertiefung einiger der vielfältig angesprochenen Teilbereiche, z. B.: Methoden, Voraussetzungen und Möglichkeiten der Referenten.“
(Dr. Angela Anding, Leiterin/Geschäftsführerin, vhs Oberes Nagoldtal)

„ …Völlig erstaunt war ich über den regen Textchat-Einsatz der Teilnehmer/innen. Daraus entstand  eine höchst interessante Durchmischung der Expertenbeiträge mit aktuellen Publikumsinhalten und Fragen. Was meiner Meinung nach so in Präsenz sehr schwierig wäre, alleine schon wegen des entstehenden Geräuschpegels. … Als Virtuelle Gemeinschaft oder Team rüttelten wir die eingebrachten Themen, beleuchteten sie aus verschiedensten Perspektiven und fanden obendrein auch noch Antworten auf die entstandenen Fragen. … Mein Resümee: Es sind viel mehr Live Online Angebote für Verhaltensveränderung, Führung, innere Haltung, Einbeziehen der Körperlichkeit, Teamfähigkeit, Erkennen blinder Flecke und Reflektieren möglich, als bisher angeboten.“ (Dipl. Päd. Isabel Hammermann-Merker, Inh. KEYSTONE Zentrum für Systemische Beratung, www.key-stone.de)

„Auch die Anforderungen an „weiche Themen“ verändern sich mit der zunehmenden Virtualisierung der Arbeitswelt. Der Händedruck ist nicht mehr wichtig, wenn ich mit meinen Team-Kollegen ausschließlich „online“ kommuniziere. Da kommt es z.B. eher drauf an, ob ich schnell und treffend formulieren und schreiben kann und dass ich virtuelle Nähe erzeugen kann. Somit ändert sich nicht nur das „Trainingsmedium“ sondern auch die Inhalte der „weichen Themen“.“ (Katja Königstein, webmoderation)

„Eine sehr interessante Veranstaltung! Eine Vielzahl von Themen (Umgang mit asynchronen Lernphasen, Evaluation der Lernfortschritte der Teilnehmerinnen, Wie kommt man im Online- Modus in Kontakt und in eine gute Beziehung mit den Lernenden), die mich hinsichtlich meines derzeitigen Kurses beschäftigen, kamen sowohl im Textchat als auch in der Podiumsdiskussion zur Sprache. Online-Angebote erfordern sehr gute Zielgruppenkenntnisse, eine darauf abgestimmte Didaktik und die Auswahl der passenden Methoden. Die Veranstaltung hat mir sehr gut gefallen und hat exakt die Aspekte und Themen abgebildet, die mich derzeit in der Durchführung meines Blended-Learning-Angebotes für Wiedereinsteigerinnen beschäftigen.“
(Christine Stickel-Wolf, Frauennetzwerk zur Arbeitssituation e.V.,Kiel)

Wir freuen uns hier über einen weiteren Austausch mit Ihnen!

Herzliche Grüße
Anja Röck
Stellv. Vorsitzende bvob e.V.